Auf leckeres Gemüse mit einzigartigem Geschmack muss auch in den Wintermonaten niemand verzichten, der über ein eigenes Gewächshaus verfügt.
Während alle anderen Pflanzen erst im Frühling erblühen, kann der Anbau im Gewächshaus das ganze Jahr lang erfolgen.
Dazu ist nur ein wenig Planung und die richtige Zusammenstellung an Gemüsesorten notwendig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Anbau von Gemüse im Gewächshaus ist kein Selbstläufer
- Es ist wichtig, zu wissen, wie ein Gewächshaus richtig bepflanzt wird.
- Welche Gemüsesorten eignen sich am besten fürs Gewächshaus?
- Auch die Vor- und Nachteile eines Gewächshauses sind wichtig.
Wie das Gewächshaus richtig bepflanzt wird
Bei der Aussaat gibt es einiges zu beachten, damit die Ernte ertragreich wird.
- Die Aussaattermine beachten
- Spezielle Erde für Aussaaten benutzen
- Zugluft vermeiden
Die Gemüsesorten benötigen ausreichend Abstand zueinander und auch die Tiefe der Aussaat ist unterschiedlich.
Zu beachten ist, dass keine Fläche bei der Bepflanzung ungenutzt bleibt. Eine versetzte Anordnung hat sich bei dem Anbau von Gemüse bewährt.
Es ist darauf zu achten, dass die hochwachsenden Pflanzen an den Wänden gepflanzt werden, während die üppigen ihren Platz in der Mitte finden.
Anbaufehler, die vermieden werden müssen
Das Gemüse darf nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden. Dadurch kann die Luft nicht mehr zirkulieren. Das führt zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und eventuellem Pilzbefall.
Jede Gemüsesorte im Gewächshaus hat ihr eigenes Wasserbedürfnis. Es hat sich gezeigt, dass eine Bewässerung durch Besprühen effektiver ist, als das übliche Gießen. Dadurch kann das individuelle Wasserbedürfnis geregelt und Staunässe verhindert werden.
Durch Staunässe wird die Aufnahme von Sauerstoff und Nährstoffen verhindert.
Obwohl das Gewächshaus im Freien steht, ist eine gute Belüftung unerlässlich. Aus diesem Grund muss das Gewächshaus regelmäßig gelüftet werden. Einige Gewächshäuser verfügen über automatische Fensteröffner. Das erleichtert die Belüftung und verhindert Pilzkrankheiten.
Gemüsesorten, die am besten im Gewächshaus gedeihen
Das meiste Gemüse, aber auch Obst, kann im Gewächshaus angebaut werden. Es gilt, dass alles angebaut werden kann, was man selber gerne mag.
Da diese Aussage allgemein gehalten ist, lohnt sich ein Blick in die folgende Übersicht, um Beispiele zum Anbau zu erhalten:
- Verschiedene Kohlsorten wie Blumenkohl, Grünkohl, Rotkohl und Kohlrabi
- Blattgemüse wie Feldsalat, Kopfsalat, Spinat und Cardy
- Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Schnittlauch
- Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen, Rote Beete und Rüben
- Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen
- Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken
Bei der Aufzählung handelt es sich nicht um alle Gemüsesorten, die angebaut werden können, sie gehören jedoch zu den beliebtesten.
Das Gewächshaus bepflanzen – ab wann geht das?
Direkt im Vorfeld kann ein Pflanzenkalender darüber Aufschluss geben, welches Gemüse wann gepflanzt wird.
Vorkultur
Anfang Februar kann bereits mit dem Anbau der Vorkultur begonnen werden. Dazu eignen sich Spinat und Radieschen besonders, weil das Gewächshaus für diese Gemüsesorten ungeheizt bleiben kann. Ungefähr ab März können Salate, Kohlsorten und Artischocken ausgesät werden.
Hauptkultur
Sobald die Temperaturen wärmer werden, sind die wärmeliebenden Gemüsesorten an der Reihe. In der Regel ist das ab dem Monat Mai der Fall.
Zu diesem wärmeliebenden Gemüse zählen Kürbisse, Stangenbohnen, Tomaten und Paprika.
Nachkultur
Im September wird die Nachkultur ausgesät. Dabei handelt es sich vor allem um Wintersalate, aber auch Fenchel und Lauch können bei milderen Temperaturen gedeihen. Darunter fallen auch Erbsen.
Wenn die Aussaat der verschiedenen Kulturen beachtet wird, sorgen die verschiedenen Pflanzen für eine Bodenreinigung. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Schädlinge nur schwer ansammeln können.
Manche Gemüsesorten sollten nicht in das Gewächshaus
Es gibt Gemüse, dass einen sehr hohen Wasserbedarf hat und anderen dieses dann entzieht. Darunter fallen vor allem Kartoffeln.
Gurken können in der Regel im Gewächshaus ausgesät werden, es sollte aber weitestgehend vermieden werden. Sie benötigen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Wer nicht auf Gurken im Gewächshaus verzichten möchte, sollte während der Aussaat von Gurken auf anderes Gemüse mit Vorliebe für eine hohe Luftfeuchtigkeit zurückgreifen.
Gemüsesorten, die sich nicht vertragen
Jedes Gemüse hat seine eigenen Bedürfnisse und somit auch Vorlieben und Abneigungen.
Bohnen und Erbsen sollten nicht mit Knoblauch und Zwiebeln gepflanzt werden, während Rüben und Kohl sich nicht mit Stangenbohnen vertragen.
Vor allem Tomaten und Gurken dürfen nicht zusammen gepflanzt werden.
Sie gehören beide zu den Nachtschattengewächsen und entziehen dem Boden zu viele Nährstoffe.
Noch dazu können sie von den gleichen Krankheiten befallen werden und infizieren damit andere Pflanzen.
Spargel, Karotten und Melonen können hingegen mit jedem Gemüse gemeinsam angepflanzt werden.
Pflanzenpartner für einen erfolgreichen Anbau
Damit die Ernte noch ertragreicher wird, können Pflanzenpartnerschaften gebildet werden. Das bedeutet, dass sich verschiedene Pflanzenarten im Gewächshaus beim Wachstum unterstützen. Sie können auch als Abwehr gegen Schädlinge eingesetzt werden.
Spargel kann gut mit Tomaten angepflanzt werden, während Tomaten besser gedeihen, wenn Karotten und Paprika in ihrer Nähe sind. Bohnen hingegen wachsen besser mit Sellerie, Gurken und Rettich. Die Karotte wird sich ebenso über die Nähe zu Bohnen freuen und reicher wachsen. Die verschiedenen Kohlsorten gedeihen in der Nähe von Spinat und Rote Beete besonders gut.
Bodenpflege im Gewächshaus
Der Boden muss gut aufgelockert werden und frei von Unkraut sein, um die Pflanzen mit vielen Nährstoffen versorgen zu können.
Damit das Bodenleben aktiviert wird, kann reifer Kompost verteilt werden. Eine Versorgung mit Humus ist ebenfalls ratsam. Die Regeneration wird dadurch angeregt.
Zusätzlich hilft ein organischer Dünger, um dem geschädigten Boden neue Energie zu verleihen. Eine ausreichende Versorgung mit Wasser unterstützt diesen Prozess.
Wer Tomaten anbaut, sollte den Boden jedes Jahr austauschen, ansonsten reicht ein Austausch alle drei Jahre.
Vor- und Nachteile eines Gewächshauses
Ob ein Gewächshaus das richtige für den Garten ist, ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen. Diese Vor- und Nachteile helfen bei der Entscheidung:
Vorteile:
- Die Pflanzen können früher geerntet werden, weil sie früher angebaut werden
- Es werden keine Pestizide verwendet
- Das Gemüse ist vor Unwettern geschützt
- Der Geschmack unterscheidet sich deutlich von dem Gemüse im Supermarkt
Nachteile:
- Pilzkrankheiten und Schädlinge treten häufiger auf
- Ein Gewächshaus ist sehr zeitaufwendig
Fazit
Egal ob Hobbygärtner, oder Profi – der Anbau von Gemüse im Gewächshaus ist für jeden geeignet. Mit der richtigen Planung und den richtigen Pflanzen kann jeder von einer ertragreichen und leckeren Ernte profitieren.
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