Ob Sanierung oder Neubau, die Wahl des richtigen Fensters ist sehr wichtig. Der Fensterkauf erscheint oft kompliziert, denn die unterschiedlichen Materialien wie Holz, Aluminium oder Kunststoff unterscheiden sich hinsichtlich Preis und Eigenschaften genauso wie die Art der Fensterverglasung. Mit diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie das beste Fenster finden und worauf Sie beim Fensterkauf achten sollten.

Fenster sind nicht einfach nur Wandöffnungen zum Hinausgucken. Fenster tragen einen großen Teil zur Gesamtoptik eines Hauses bei. Viel wichtiger sind jedoch die Eigenschaften des Fensters, denn Schallschutz und Wärmedämmung sind aus vielerlei Gründen von enormer Bedeutung. Wer heutzutage ein Fenster kauft, steht vor der Qual der Wahl.

Es gibt Sicherheitsverglasung, Zwei- oder Dreifachverglasung, Gläser mit besonderem Schall- oder Wärmeschutz, Rahmen aus Holz, Aluminium oder Metall, und außerdem gibt es noch diese Kennzeichen wie UW oder Uf-Wert.

Das klingt alles unheimlich kompliziert, muss es aber nicht sein. Wer sich rechtzeitig Gedanken über seine Fenster macht, findet ohne größere Probleme das ideale Fenster zum besten Preis.

Fenster und Wärmedämmung – Energieeffizientes Heizkostensparen

Bei Fenstern kommt es vor allem auf ihre wärmedämmenden Eigenschaften an. Das ideale Fenster sorgt dafür, dass genügend Licht hineinkommt, während zugleich Hitze von außen ab- und Wärme im Inneren des Raumes gehalten wird. Hier kommt der sogenannte U-Wert ins Spiel. Der U-Wert bezeichnet den Wärmeverlust des Glases in Watt pro Quadratmeter Glas und Temperaturunterschied zwischen beiden Seiten des Fensters in Kelvin. Immer noch kompliziert? Eigentlich nicht.

Kurz gesagt handelt es sich bei dem U-Wert um eine Angabe zur Wärmedämmung. Der U-Wert muss bei normalen Fenstern mindestens 1,3 und bei Dachflächenfenstern mindestens 1,4 betragen, um der aktuellen Energieeinsparverordnung zu genügen. Hier gilt: Je geringer der U-Wert, desto besser. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung haben einen U-Wert zwischen 0,5 und 1,0.

Die Investition in Fenster mit möglichst niedrigem U-Wert kann sich durchaus lohnen, denn Fenster tauscht man im Normalfall extrem selten aus. Dafür kann man mit dieser einmaligen Investition auf Dauer betrachtet viel Geld sparen, denn durch die gute Wärmedämmung spart man Heizkosten. Im Falle einer Ölheizung beträgt die Ersparnis rund 1,2 Liter Heizöl pro um 0,1 verringertem U-Wert und Quadratmeter Fensterfläche. Umgerechnet auf mehrere Jahre ist die Ersparnis deutlich größer als die Kosten für die modernen Fenster.

Auch der Fensterrahmen ist sehr wichtig

Der Fensterrahmen ist genauso wichtig wie das Glas. Besteht die Fensterscheibe aus besonders wärmedämmendem Glas, kann der falsche Rahmen den gewünschten Effekt wieder zunichtemachen. Der Grund: Je nach Fenster nimmt der Rahmen bis zu 13 Prozent der Fläche ein. Sind diese 13 Prozent schlecht gedämmt, entweicht trotzdem viel Wärme. An dieser Stelle kommt der Uf-Wert ins Spiel. Dieser beschreibt den Wärmeverlust durch den Rahmen.

Fensterrahmen werden größtenteils aus drei Materialien gefertigt: Holz, Aluminium oder Kunststoff. Holz ist der natürlichste Werkstoff und hat zugleich hervorragende wärmedämmende Eigenschaften. Allerdings ist Holz relativ pflegeintensiv und teuer. Aluminium hingegen ist leicht und stabil, dafür aber auch sehr teuer. Von der Bauweise her ähnelt ein guter Aluminiumrahmen dem Fensterrahmen aus Kunststoff, welcher preiswert ist und durchaus hervorragende Dämmeigenschaften haben kann.

Bei Fensterrahmen aus Kunststoff ist die Zahl der Kammern von entscheidender Bedeutung. Je mehr Kammern oder Kanäle in einem Fensterrahmen erbaut sind, desto besser sind dessen wärmedämmenden Eigenschaften. Wer seine Energiebilanz perfektionieren möchte, setzt daher nicht nur auf Fensterrahmen mit vielen Kammern, sondern investiert außerdem in Rahmenfüllungen, die den Uf-Wert zusätzlich verbessern. Neben seinem dem Preis und dem verhältnismäßig geringem Gewicht sind Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit ebenso positive Eigenschaften wie die Witterungsbeständigkeit von Kunststofffensterrahmen.

Die richtige Fensterverglasung für Licht, Wärme und Schallschutz

Wie bereits erwähnt, ist ein möglichst niedriger Uf- bzw. U-Wert bei der Fensterwahl sehr wichtig. Was die Verglasung selbst angeht ist es ratsam, sich im Fachhandel beraten zu lassen, denn die Qualität einer Verglasung lässt sich nicht unbedingt anhand ihrer Bauart ablesen. Ein Fenster mit einer hochwertigen Zweifachverglasung kann günstiger und energieeffizienter sein als ein weniger hochwertiges Fenster mit Dreifachverglasung. Wie stark sich die Preise hier unterscheiden, kann man im Fachhandel oder Baumarkt erfragen. Alternativ bietet auch das Internet mittlerweile hier viele spezialisierte Shops, wo man online Fenster kaufen kann und auch eine gute Beratung erhält.

Des Weiteren spielen auch Faktoren wie die Dicke der Verglasung und die Position der Fenster eine Rolle. Großflächige Fenster, auf die täglich die pralle Mittagssonne scheint benötigen eine andere Verglasung als kleine Fenster zur Schattenseite. Gute Fenster haben nicht nur eine Mehrfachverglasung, sondern verfügen zusätzlich noch über mit Edelgasen befüllte Zwischenräume. Bei diesen Konstruktionen wird während der Produktion unsichtbares Edelgas zwischen die einzelnen Scheiben gefüllt, wodurch die Energieeffizienz zusätzlich erhöht wird.

Die Schallschutzeigenschaften von Fenstern werden in Schallschutzklassen von I bis VI angegeben. Je größer die Schallschutzklasse, desto teurer wird das Fenster. Daher ist es vor dem Fensterkauf wichtig, die richtige Schallschutzklasse zu ermitteln. Hierfür spielt einerseits die eigene Lärmempfindlichkeit eine Rolle, andererseits natürlich der zu erwartende Lärm.

Wer direkt neben einer vielbefahrenen Straße wohnt, braucht automatisch einen stärkeren Schallschutz als jemand, der sich ein Häuschen auf dem Land baut. Außerdem ist ein Fenster nur ein Teil der Schallschutzmaßnahmen. Der beste Schallschutz des Fensters bringt wenig, wenn die entsprechenden Werte z.B. der Wände oder Türen zu niedrig sind.

Besonders für Fenster im Erdgeschoss sollte man sich überlegen, Sicherheitsglas zu verwenden. Sicherheitsverglasung ist ein sehr guter Schutz vor Einbrechern. Als Einbruchsschutz sollte man auch Verbundsicherheitsglas setzen, also zwei Scheiben mit einer Klebefolie in der Mitte. Diese behindert die Sicht nicht und sorgt dafür, dass das Fenster bei einem brutalen Einbruchversuch zwar zersplittert, aber nicht in Stücke zerbricht, sodass den Einbrechern weiterhin der Weg versperrt bleibt.

Keller sollte man ebenfalls ein ein kleines Fenster denken, auch wenn der Keller nicht als Wohnraum genutzt werden soll. Durch kleine Fenster kann die Luftzirkulation sichergestellt werden und so ein feuchter Keller verhindert werden.

Finale Tipps zum Fensterkauf

Der Fensterkauf klingt anfänglich komplizierter als er ist. Besonders wichtig sind die Dämmeigenschaften von Fensterverglasung und –rahmen. Die Dämmeigenschaften der Fenster sollten immer als Teil des Gesamtkonzepts der Dämmung gesehen werden. Ein modernes Passivhaus hat andere Anforderungen an energetisch optimale Fenster als ein Holz- oder Massivhaus. Hier kommt es natürlich auch darauf an, ob das Haus selbst gebaut oder gekauft wird.

Daher ist es vor dem Fensterkauf ratsam, sich mehrere Angebote einzuholen und sich von verschiedenen Fachleuten beraten zu lassen. So ist es möglich, mehrere Meinungen zu hören und sich für die Fenster zu entscheiden, die für das individuelle Gebäude die besten Eigenschaften und ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Abgesehen von den persönlichen Angeboten vom Fachhandel kann man natürlich auch Preise im Internet vergleichen. Wenn man weiß, welche Fenster man haben möchte, kann man beim Fensterkauf im Internet oft viel Geld sparen.