Holzterrasse selber bauen
Holzterrassen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Holz ist einfach ein wunderschönes natürliches Material und eignet sich auch hervorragend als Bodenbelag für eine Terrasse. Eine Holzterrasse kann man auch ohne größere Fachkenntnisse selbst bauen. Mit einer selbstgebauten Holzterrasse kann man seine Wunschterrasse nicht nur exakt nach den eigenen Vorstellungen bauen, sondern außerdem noch viel Geld sparen.
Planung der eigenen Holzterrasse
Der erste Schritt zur selbstgebauten Holzterrasse ist deren Planung. Die Grundfragen sind natürlich zunächst die nach dem Standort und der Größe der Holzterrasse. Damit man sich sicher sein kann, dass die Eigenkonstruktion im eigenen Garten auch wirklich gut aussieht, sollte man sich entweder eine maßstabsgetreue Zeichnung des Grundstücks anlegen oder sein Vorhaben mit einem der vielen (teils kostenlosen) Planungsprogrammen für den PC visualisieren. Dadurch vermeidet man, eine Terrasse zu planen, die im Endeffekt dann doch nicht so schön aussieht, weil sie in Relation zu Haus und Grundstück schlicht falsch dimensioniert ist.
Sieht die Planung auf dem Papier (oder Bildschirm) gut aus, sollte man die Terrassenfläche auf dem Grundstück mit Holzlatten oder gespannten Schnüren einmal abstecken. Es ist auch sehr hilfreich, die Terrasse zu simulieren, indem man seine Gartenmöbel so auf die abgesteckte Fläche stellt, wie man sie auf die fertige Holzterrasse stellen würde. So erhält man einen guten Eindruck davon, ob die Terrasse tatsächlich richtig dimensioniert ist und vermeidet späteren Frust, wenn man die Terrasse mit einem Grillabend einweihen möchte und feststellt, dass der Grill nur gut stehen könnte, wäre die Terrasse ein paar cm breiter oder länger.
Anschließend geht es an die Planung der Materialien. Da man die Fläche der Holzterrasse bereits festgelegt hat, ist es kein Problem, die benötigte Zahl der Holzdielen auszurechnen. Was die Optik anbelangt gibt es nur finanzielle und individuell geschmackliche Einschränkungen. In Baumärkten und im Fachhandel gibt es eine sehr große Auswahl von Terrassenhölzern mit unterschiedlichen Farben, Maserungen und Holzarten. Ist die Wahl getroffen, kann der Bau fast schon losgehen. Doch vorher braucht man natürlich noch weitere Materialien und das richtige Werkzeug.
Holzterrassenbau: Werkzeuge und Materialien
Je nach Art der Holzterrasse und des Untergrunds braucht man unterschiedliche Materialien. Hier wird davon ausgegangen, dass die Holzterrasse ans Haus anschließen soll und noch kein fester Untergrund vorhanden ist (bspw. eine Steinterrasse).
Benötigt werden:
- Maßband
- Spaten
- Holzlatten (zur Vorbereitung und als Abstandshölzer)
- Wasserwaage
- Bohrmaschine
- Gummihammer
- Betonplatten
- Verlegesand
- Richtschnur und Pflöcke
- Holzlatten als Traghölzer für die Unterkonstruktion
- Schotter
- Senkkopfschrauben
- Holzdielen
- Säge
- Ggf. Rüttelmaschine
Je nach Zustand des Bodens wird eine Rüttelmaschine benötigt, um das Erdreich unter der Unterkonstruktion zu verdichten. Dadurch wird verhindert, dass die Holzterrasse später absinkt. Schon ein nur teilweises Absinken kann die Holzterrasse später dauerhaft beschädigen, da dadurch heftige Spannungen im Holz entstehen. Eine solche Rüttelmaschine kann man sich in den meisten Baumärkten ausleihen.
Der Unterbau der selbst gebauten Holzterrasse
Der Unterbau ist der wichtigste Teil der selbst gebauten Holzterrasse. Nur ein stabiler Unterbau kann dafür sorgen, dass die gesamte Terrassenkonstruktion auch noch nach vielen Jahren stabil ist und sich die Dielen nicht verziehen. Außerdem trägt die Unterkonstruktion die Dielen direkt. Ein unsauber gearbeiteter Unterbau bedeutet somit automatisch, dass die Terrasse instabil und uneben ist, und das ab der ersten Minute. Daher ist hier äußerste Sorgfalt geboten.
Auf einen Unterbau in Form eines Fundaments aus Schutt und Verlegesand kann man nur verzichten, wenn bereits ein ordentlicher Untergrund besteht, beispielsweise eine Steinterrasse. Hier ist schon ein solcher Unterbau vorhanden. Das Bett aus Schutt und Sand sorgt dafür, dass Regenwasser versichern kann und sich nicht unter dem Holz anstaut, was schnell zu Pilzbefall und Fäulnis führt.
Als ersten Schritt nimmt man Richtschnur und Pflöcke zur Hand und steckt die Außenmaße der zu bauenden Terrasse ab. Direkt im Anschluss kann es schon an das Ausheben des Lochs für den Unterbau gehen. Die Tiefe des Lochs lässt sich recht einfach berechnen:
Dicke der Holzdielen + Dicke der Traghölzer + 15 bis 20 cm für das Sand- / Kiesbett = Tiefe des auszuhebenden Lochs.
Die Oberkante der Holzterrasse muss auf der Höhe liegen, auf der sie später auch sein soll. Befindet sich der Boden beispielsweise ein paar Zentimeter unterhalb der Kante der Terrassentür, kann man diese Zentimeter von der Lochtiefe abziehen.
Ist das Loch ausgehoben, sollte man den Boden mit der Rüttelmaschine verdichten und die Ränder mit Holzlatten abstützen. Anschließend bringt man eine 10 bis 15 cm dicke Schotterschicht ein, welche man ebenfalls verdichtet. Auf diese Schicht folgt eine 5 cm dicke Schicht aus Verlegesand. Um zu überprüfen, ob die Dicke dieses Fundaments stimmt, legt man provisorisch zwei Tragehölzer darauf auf die man eine Holzdiele auflegt. Befindet sich die Oberkante der Holzdiele nur knapp unterhalb der gewünschten Höhe der fertigen Holzterrasse, ist alles in bester Ordnung.
Die fehlende Höhe wird durch die Betonplatten ausgeglichen, welche im nächsten Schritt verlegt werden. Hierzu werden die Betonplatten mit gleichmäßigen Abständen auf dem Fundament verlegt und mit dem Gummihammer arretiert. Mittels einer Latte und einer Wasserwaage wird kontrolliert, ob die Oberseiten der Betonplatten auch wirklich alle auf einer Höhe sind. Die Platten werden nicht flächendeckend verlegt, sondern in einem Abstand von jeweils etwa 50 bis 60 cm. Die Betonplatten tragen die Holzterrasse, die Abstände sorgen dafür, dass sich durchsickerndes Regenwasser nicht anstaut, sondern im Boden versickert. Sind die Bodenplatten verlegt, folgt der Bau der eigentlichen Holzterrasse.
Bau der Holzterrasse im Eigenbau
Der Bau der Holzterrasse selbst ist eigentlich unproblematisch. Die Tragehölzer werden entgegen der Verlegerichtung der Dielen in regelmäßigen Abständen auf den Betonplatten verlegt. Sind die Tragehölzer kürzer als die Verbindungslinie beider Terrassenenden, schraubt man einfach mehrere Latten mit verzinkten Blechen aneinander. Damit die Holzterrasse auch den heftigsten Stürmen trotzen kann, sollten die Tragehölzer mittels Schrauben und Dübeln mit den Betonplatten verschraubt werden.
Nachdem diese Vorarbeit geleistet ist, werden die Dielen verlegt. Man beginnt mit der Verlegung natürlich an einem der Terrassenränder und arbeitet sich anschließend Diele für Diele bis zum anderen Ende vor. Die Dielen werden mit den Tragehölzern verschraubt, wobei es sehr wichtig ist, die Schraublöcher vorzubohren, damit die Dielen nicht so stark unter Spannung stehen und schlimmstenfalls reißen. Die Schrauben müssen unbedingt aus rostfreiem Edelstahl bestehen, damit es später keine unschönen Roststellen gibt. Als besonders empfehlenswert gelten Innen-Vielzahn-Schrauben mit Bohrspitze und Senkkopf.
Da es sich bei Holz um einen natürlichen Werkstoff handelt, der sich im Laufe der Zeit verändert und „arbeitet“, dürfen die Dielen nicht zu eng nebeneinander verlegt werden. Empfohlen wird ein Abstand von mindestens 5 Millimetern, was auch für den Abstand der Dielen zur Hauswand gilt. Die einfachste Möglichkeit, gleichmäßige Abstände herbeizuführen ist die Verwendung von Abstandshölzern, zum Beispiel mehrere Teile einer fünf Millimeter dicken Holzlatte.
Sind alle Dielen verlegt, wird das Holz noch entsprechend der Pflegehinweise behandelt und versiegelt. Wenn dann alles trocken ist, ist die Holzterrasse Marke Eigenbau auch schon direkt benutzbar.
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