Alle paar Minuten findet in Deutschland ein Einbruch statt. Die Einbruchsgefahr besteht zu allen Tageszeiten. Die Täter verfügen in jedem Fall über Werkzeuge, teilweise sind sie sogar bewaffnet. Kommt es im Rahmen einer Tatbegehung zu Begegnungen mit Opfern, sind diese erheblich gefährdet. Die Aufklärungsquoten sind erschreckend gering. Dies liegt teilweise daran, dass besonders mobile, gut organisierte Tätergruppen aktiv sind. Neben dem materiellen Verlust belastet die Opfer eine erhebliche Beeinträchtigung ihres Sicherheitsgefühls. Daher sind wirkungsvolle Schutzmöglichkeiten gefragt.
Zuverlässiger Haustürschutz durch mechanische Sicherheitstechnik
Auf der Ebene der technischen Vorbeugung bietet sich eine mechanische Einbruchssicherung an. Ziel einer effektiven Haustürsicherung ist es, einen Einbruch durch die Widerstandsfähigkeit der Haustür zu verhindern. Dazu darf keine Schwachstelle vorhanden sein. Stabile Bauteile, strapazierfähige Materialien und solide Befestigungen sorgen im Verbund für die bestmögliche Türsicherheit.
Gemäß den Feststellungen in der Polizeilichen Kriminalstatistik kommt es häufig durch die beachtliche Widerstandsfähigkeit von Haustüren zum Tatabbruch. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Einbrecher ihre Tat leise, schnell und mit wenig Aufwand durchführen wollen. Eine geräuschintensive, zeitaufwendige und anstrengende Tatausführung erhöht ungeplant das Entdeckungsrisiko.
Türblatt, Türrahmen und Scharnierseitensicherung
Ein zentrales Sicherungselement stellt das Türblatt dar. Ein schwaches Türblatt mit geringer Widerstandsfähigkeit sollte durch ein massives Türblatt ersetzt oder verstärkt werden. Ansonsten ist die Sicherheit unabhängig von anderen Sicherungskomponenten der Haustür infrage gestellt.
Neben dem Türblatt sollte zur Türsicherheit ein stabiler Türrahmen beitragen. Die Türsicherheit wirkt im abgestimmten Verbund. Alle Elemente müssen stabil sein. Ein solide mit dem Mauerwerk verbundener Türrahmen aus widerstandsfähigem Material ist daher unverzichtbar.
Eine Schwachstelle könnte die Scharnierseite einer Haustür darstellen, die von Einbrechern durch Aufhebeln mithilfe von Werkzeugen genutzt werden könnte. Dieser sicherheitssensible Konstruktionsbereich kann durch eine spezielle Scharnierseitensicherung gegen Druckwiderstand verstärkt werden.
Schließzylinder und Schlosskasten
Eingebaute Schließzylinder sollten als Qualitätsprodukte speziell gegen Herausziehen oder Aufbohren geschützt. sein. Türschlösser mit Mehrfachverriegelung verbessern den Sicherheitswert.
Durch ein Sicherungskarten-System kann eine missbräuchliche Nutzung der Schließvorrichtung durch Nachschlüssel verhindert werden. Um einem Aufhebeln entgegenzuwirken, muss ein stabiler Schlosskasten besonders widerstandsfähig verankert sein.
Schließbleche sowie Schutzbeschläge/Schutzrosetten
Um die Funktion von Türschloss und Schließzylinder zu sichern und einem Aufhebeln zu widerstehen, muss des Schließblech massiv und fest verankert sein. Türschloss, Schließzylinder und Schließblech dienen der Sicherheit als stabile Einheit.
Überstehende Schließzylinder stellen als Sicherheitsrisiko einen Blickfang für potenzielle Einbrecher dar. Ungeschützte Schließzylinder können mit Einbruchswerkzeugen von außen abgedreht oder abgebogen werden. Ein massiver, einbruchshemmender Beschlag schützt den Schließzylinder zuverlässig.
Bei allen Zylinderüberständen können Sicherheitsbeschläge problemlos angepasst werden. Dabei ist zu beachten, dass der Schutzbeschlag nicht von außen verschraubt ist. Falls ein Schutzbeschlag aus Platzmangel oder optischen Gründen nicht infrage kommt, kann alternativ eine Schutzrosette angebracht werden.
Panzerriegel (Querriegel) und Stangenschloss
Eine besonders wirkungsvolle Zusatzsicherung gegen ein gewaltsames Öffnen einer Haustür von außen stellt eine Panzersicherung, auch Querriegel genannt, dar. Hierbei schützt eine Spezialverriegelung die komplette Türbreite. Daher erschreckt sich ein Panzerriegel von der Schloss- bis zur Scharnierseite. Um starken Belastungen widerstehen zu können, wird der Querriegel beidseitig im Mauerwerk verankert. Eine Installation von außen erzeugt eine abschreckende Wirkung.
Die Bedienung des speziellen Verriegelungssystems erfolgt durch Schließzylinder. Der aus gehärtetem Stahl bestehende Riegel wird zum Auf- und Abschließen über ein Zahnradsystem bewegt. Er rastet jeweils zur Arretierung in einem Schließkasten ein. In Einzelfällen kann es bei schwächeren Türblättern oder gewerblich genutzten Objekten mit hohem Gefährdungsgrad zweckmäßig sein, zwei Panzerriegel anzubringen. Eine Nachrüstung ist problemlos möglich. Um eine optimale Funktionalität zu bewirken, sollte die Montage von einem Fachmann durchgeführt werden. Zuvor sollte eine Gefahrenbewertung erfolgen.
Durch normabweichende Dimensionen, Zierleisten und Kassetten kommen zur Türsicherheit keine Standardausführungen infrage. Insbesondere für zweiflügelige Türen sind andere Sicherheitslösungen zu prüfen. Für spezielle Türblattstrukturen dienen Stangenschlösser als passende Türsicherungen. Stangenschlösser verlaufen über die gesamte Höhe und werden zur Sicherung der Schließseite unten und oben verriegelt. Die praktische Bedienung erfolgt per Handgriff.
Fazit
Auch wenn die meisten Einbrecher immer noch Schwachstellen ausnutzen und gerne günstige Kunststofffenster aufhebeln oder gar gekippte Fenster als leichten Einstieg nutzen, so bieten dennoch schlecht gesicherte Haustüren häufig ebenfalls einen Ansatzpunkt für kriminelle Gestalten. Es bietet sich daher an, die Haus- oder Wohnungstüre ebenfalls sinnvoll zu sichern.
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