Stuck ist zwar den meisten Menschen nur aus dem Altbau bekannt, allerdings gefällt er so gut, dass auch in Neubauten auf Stuckverzierungen gesetzt wird. Statt dem klassischen Stuck aus Gips wird hier auf Stuckleisten aus Styrodur ausgewichen, die zahlreiche Vorteile bieten.
Stuckleisten aus Styrodur – Vorteile und Möglichkeiten
Die Stuckleisten aus Styrodur sind zunächst einmal preislich deutlich günstiger als klassischer Stuck. Das geringere Eigengewicht durch die Verwendung von Styrodur als Material sorgt für geringere Ansprüche an den Untergrund, wie etwa dessen Tragfähigkeit. Zudem sind Verarbeitung und Montage der Stuckleisten wesentlich einfacher und selbst von Hobby-Handwerkern umzusetzen.
Die Stuckleisten bieten dabei viele Möglichkeiten für den Einsatz. Klassische Beispiele sind:
- Bodenleisten bzw. Fußleisten mit Stuckornamenten
- Wandleisten, mit denen Räume optisch untergliedert werden können
- Deckenleisten, die klassischem Stuck ähneln
- Rosetten für Lampen und Leuchten aus Styrodur-Stuckleisten
- Panels für die Wandgestaltung
- Umrahmung für Bilder, Galerien oder Spiegel
Letztere Variante wird in der Regel mit speziellen Zierleisten umgesetzt, die noch feiner als klassische Stuckleisten gearbeitet sind. Auch hier sind den eigenen Wünschen kaum Grenzen gesetzt, bewährt hat sich jedoch eine sehr helle, am besten weiße Zierleiste, auf dunklen Wandfarben. Dadurch entsteht ein optimaler Kontrast, der die Stuckleisten noch besser in Erscheinung treten lässt.
Stuckleisten für die indirekte/direkte Beleuchtung
Ebenfalls lassen sich moderne Stuckleisten für die direkte bzw. indirekte Beleuchtung nutzen. So können individuell geplante Beleuchtungskonzepte mit Stuckleisten auf besonders interessante Art und Weise umgesetzt werden. Mit den Stuckleisten lassen sich beispielsweise Gesimse erstellen. Hinter ihnen entstehen Hohlräume, die etwa mit LED-Bändern bestückt werden können und so für die indirekte Beleuchtung sorgen. Besonders schön sind hier LED-Bänder, bei denen unterschiedliche Lichtfarben eingestellt werden können. So lässt sich die Beleuchtung im Wohnraum nämlich ideal an die eigene Stimmung anpassen.
Alternativ können die Gesimse übrigens auch als Kabelkanal dienen, so dass der lästige Kabelsalat etwa in der TV-, Unterhaltungs- oder Computerecke verschwindet. Stuckleisten, die für die Verwendung mit LED-Bändern konzipiert wurden, sind mittlerweile ebenfalls im Handel erhältlich. In ihnen sind Nuten eingelassen, in denen die LED-Bänder einen festen und sicheren Halt finden. Meist kann durch die indirekte Beleuchtung auch auf die Hauptbeleuchtung verzichtet werden, so dass sich langfristig eine indirekte Beleuchtung mit Stuckleisten positiv auf die gesamte Stromrechnung auswirkt. Schließlich sind LEDs wesentlich energieeffizienter als viele andere Beleuchtungsmittel. Zudem weisen sie eine sehr lange Lebensdauer auf, so dass sie nur selten bis gar nicht ausgetauscht werden müssen.
Besonders schön ist die indirekte Beleuchtung, wenn die Stuckleisten als Fensterumrahmung ausgeführt werden. Dann kann rund um das Fenster ein stimmungsvolles Licht erzeugt werden. Ebenso lassen sich bei Stuckleisten, die der Fensterumrahmung dienen, Hohlräume schaffen, hinter denen etwa U-Schienen für Gardinen versteckt werden können.
Stuckleisten innen und außen einsetzbar
Obwohl die meisten Menschen bei Stuck an die Wohnraumgestaltung denken und aufwändig verarbeitete Deckenrosetten, Wandabschlüsse oder stilvolle Fußleisten mit Stuckleisten in Verbindung bringen, können diese auch im Außenbereich genutzt werden. Der so genannte Fassadenstuck ist ebenfalls mit Stuckleisten umsetzbar. Allerdings sollten diese dann regelmäßig mit Schutzanstrichen versehen werden. Ob Fensterfaschen oder Verzierungen rund um die Haustür – auch hier sind der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt. Empfehlenswert ist es allerdings, dass die Stuckleisten im Außenbereich dann angebracht werden, wenn die Fassade ohnehin erneuert wird. Schließlich wird dafür in der Regel ein Gerüst benötigt, das bei Fassadenarbeiten sowieso steht.
Außerdem müssen Stoßverbindungen und Co. optimal abgedichtet werden, damit kein Wasser zwischen Stuckleiste und Wand laufen kann. Dieses würde die Bausubstanz beschädigen und zu Schimmel führen.
Stuckleisten überstreichen
Natürlich können Stuckleisten auch überstrichen werden, so dass selbst farblich den eigenen Wünschen entsprochen werden kann. In der Regel werden Stuckleisten aus Styrodur unbeschichtet und beschichtet angeboten. Unbeschichtete Stuckleisten benötigen zunächst einen Grundanstrich, idealerweise mit Streichputz. Anschließend können sie mit der gewünschten Farbe überstrichen werden, allerdings erst, nachdem der Streichputz vollständig ausgehärtet ist. In der Regel sind für eine ausreichende Deckkraft zwei Anstriche erforderlich. Bei Verzicht auf den Streichputz sollten drei Anstriche eingeplant werden.
Stuckleisten, die bereits mit einer Quarzsandbeschichtung geliefert werden, können dagegen sofort nach der Montage überstrichen werden. Dadurch spart man sich viel Zeit und erleichtert sich die Arbeit bei der Wohnraumverschönerung mit Stuckleisten. Die Beschichtung sorgt für eine optimale Haftung der Farbe, gleichzeitig sind die Stuckleisten mit Beschichtung druckfester.
Dispersions- und Acrylfarben kommen für das Überstreichen der Stuckleisten gleichermaßen in Betracht. Hierbei ist es von Bedeutung, dass die gewünschte Farbe zu den gewünschten Anforderungen an die Stuckleisten passt. Auch die bevorzugte Streichtechnik muss beachtet werden. So lassen sich zähflüssige Dispersionsfarben mit Pinsel und Malerrolle auftragen. Wer dagegen die Farbe aufspritzen will, muss darauf achten, dass die gewünschte Farbe sprühfähig ist.
In der Regel werden Stuckleisten im Laufe der Jahre mehrfach überstrichen. Zu viele Anstriche dürfen es aber nicht sein, da sonst die oft filigran gearbeiteten Musterungen verloren gehen. Besser ist es dann, eine modellierfähige Farbe zu wählen, mit der einzelne Details noch weiter ausgearbeitet werden können. Regelmäßiges Reinigen der Stuckleisten ersetzt oft auch einen weiteren Anstrich.
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