Die Lebensdauer von Möbeln in Haus und Garten sinkt mit zunehmendem Alter, starker Beanspruchung und durch äußere Einflüsse. Gleich, ob es sich um einen in die Jahre gekommenen, zerkratzten Gartentisch handelt, ein Standbein wackelt oder sich eine Lackierung an den noch gar nicht so alten Gartenmöbeln löst, vieles lässt sich reparieren. Mit unseren 6 Top-Tipps zur Hilfe erstrahlen Möbel unkompliziert wieder in neuem Glanz.
1. Der Schreiner hilft immer
Wer selbst keine Hand anlegen möchte oder kann, sollte auf einen professionellen Schreiner in der Nähe setzen. Eine Reparatur kommt je nach Schaden in der Regel günstiger als der Neukauf von Möbeln. Zudem sind in Zeiten wie diesen, Nachhaltigkeit und Umweltschutz gefragt. Darüber hinaus gibt es Beschädigungen, die grundsätzlich dem Fachmann überlassen werden sollten. Das ist beispielsweise der Fall, wenn es sich um umfangreiche Schäden, um anzufertigende Ersatzteile und/oder kostbare Schätze handelt.
2. Kratzer und Risse in Holzmöbeln
Befinden sich an einem Tisch, Stuhl, Schrank oder einer Kommode oberflächlich unschöne Kratzer oder gar Risse, sind diese mit wenigen Handgriffen einfach selbst zu reparieren. Dabei kommt es auf verschiedene Details an, wie vorzugehen ist beziehungsweise mit welchen Produktarten Abhilfe zu schaffen ist:
- Oberflächliche Kratzer auf lackierten Holzmöbeln: mit Holzmöbelpolitur bearbeiten oder Retuschierstiften übermalen
- Tiefere Kratzer: mit Weich- oder Hartwachs behandeln; sind transparent und in Holzfarben erhältlich
- Schmale Rillen und Löcher: mit Weichwachs füllen
- Breite Rillen und Kratzer: mit belastbarerem Hartwachs füllen
- Tiefe Kratzer und Rillen: Holzreparatur-Spachtelmasse auftragen, oberflächlich abschleifen und neu lackieren/imprägnieren
Wenn all das dann doch nichts helfen sollte, bietet es sich an, den Profi-Schreiner heranzuziehen. Auf diese Weise sind die Probleme schnell gelöst.
Zusatz-Tipp: Achten Sie beim Produktkauf auf Umweltfreundlichkeit!
3. Lackschäden beheben
Lack besitzt nur eine befristete Lebensdauer und platzt insbesondere bei Holzgartenmöbeln auf. Hierbei sollte sich die Mühe gemacht werden, den gesamten Lack abzulaugen, abzubrennen oder abzuschleifen, um am Ende ein einheitliches neues Gesamtbild zu schaffen und für viele Jahre Ruhe vor neuen Abplatzungen zu haben. Es ist wichtig, dass der Lack vollständig bis zum Rohholz entfernt, dann abgeschliffen und mit lauwarmen Wasser entstaubt wird. Nur so sind die Holzporen in einen Zustand zu bringen, die eine Aufnahme der neuen Farbe ermöglicht. Am Ende darf die Imprägnierung gegen Witterung und Flecken natürlich nicht fehlen.
4. Instabile Standbeine reparieren
Mit der Zeit können Standbeine von Holztischen und -stühlen wackeln. Vorsicht bei einer Fixierung mit Verschraubungen und dem Anbringen von Winkeln. An Möbeln, die stärkeren Belastungen ausgesetzt sind, wie beispielsweise durch das Körpergewicht oder gewichtige Tischplatten, können Verschraubungen leicht zum Holzbruch führen. Die Folge ist ein weitaus aufwendigerer Möbelschaden. Deshalb sollte bei Holzmöbeln mit höherem Belastungsgrad stets Holzleim für die Reparatur bevorzugt werden. Bei sehr starker Belastung ist die Verwendung von passenden Holz- und Flachdübeln zusätzlich angeraten.
5. Ausgebrochenes Scharnier
Vor allem bei häufig genutzten und/oder schweren Schranktüren kommen ausgebrochene Türscharniere häufig vor. Das lässt sich einfach mit ein wenig Zweikomponentenkleber reparieren. Hierbei gibt es zwei Anwendungsvarianten: Kleber in das Loch drücken und sofort einen Dübel nachsetzen oder das gesamte Loch inklusive dem ausgebrochenen Bereich füllen und nach der Trocknung ein neues Loch bohren. Klebereste können abgeschmirgelt und anschließend mit einem Retuschierstift in entsprechender Farbe unauffällig verdeckt werden.
6. Aufgeplatztes Furnier ausbessern
Es sind meist günstigere Holzmöbel, die über ein Furnier verfügen, das als eine sehr flache Beschichtung einem minderwertigeren Holzkorpus eine hochwertigere Optik verleiht. Aber auch bei edlen Massivholzmöbeln kommt Furnierholz oftmals zum Einsatz, weil das Massivholz schnell verzieht und dies durch das Furnier gemindert wird. Aufgrund der geringen Plattendicke kann es allerdings schnell auf Feuchtigkeit reagieren. Dann wölbt es sich, bricht oder löst sich zunehmend mehr.
Um das zu reparieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Furnierplatte vollständig abziehen oder je nach Schadenszustand wieder glatt befestigen. Wer sich für das Abziehen entscheidet, löst das Furnier einfach, nachdem es mit einem feuchten Tuch eingeweicht wurde. Im Anschluss kann das darunterliegende Holz nach Wunsch behandelt werden. Um ein beschädigtes Furnier zu reparieren, sollte vor allem bei hochwertigen Möbeln der Fachmann zurate gezogen werden. Denn hierbei kommt es bei der Wahl der richtigen Technik darauf an, wie sich der Schaden zeigt und wie umfangreich dieser ist. Der Schreiner hat auch die materiellen sowie technischen Möglichkeiten, ein neues Furnier aufzusetzen, wofür dem Laien die Erfahrung fehlt.
Fazit
Beschädigte Möbel und insbesondere Holzmöbel sind noch lange nicht „reif“ für den Sperrmüll, wenn sie Schäden aufweisen. Nachhaltigkeit statt Wegwerfgesellschaft ist das Motto. Mit oben genannten Tipps lässt sich vieles ohne viel Aufwand beheben und im Not- oder Zweifelsfall hilft stets ein Schreiner als erfahrener Fachmann weiter.
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