Das Mikrohaus – Wohnkonzept der Zukunft?

Mikro Haus
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Die Gesellschaft verändert sich laufend. Gerade in modernen westlichen Ländern wie Deutschland ist unter anderem das Wohnen im klassischen Familienverbund sozusagen ein Auslaufmodell. Die Gründe dafür sind vielfältig: So sorgte der zunehmende Wohlstand in den letzten Jahrzehnten dafür, dass wir zum reinen Überleben nicht mehr auf eine Familie angewiesen sind. Zudem gibt es immer mehr Singles. Das Ganze führt dazu, dass sich auch die Ansprüche bzgl. Wohnraum ändern.

Gerade im städtischen Bereich sind zunehmend kleinere Wohnungen gefragt – oder auch kleinere Häuser. Ein Vorreiter ist hier das sogenannte Mikrohaus. Was das ist und für wen es infrage kommt, erklären wir hier.

Was ist ein Mikrohaus?

Genau genommen ist ein Mikrohaus nichts anderes als ein Wohngebäude mit vergleichsweise geringer Wohnfläche. Charakteristisch für ein Mikrohaus ist zudem die meist recht einfach gehaltene Bauweise, die klassische Stein-auf-Stein-Bauweise ist hier also nur recht selten anzutreffen.

Bereits 1960 wurden die ersten Mikrohäuser als sogenannte „Haas-Häuser“ in Serie am Donau-Oder-Kanal gefertigt. In den letzten Jahren kam es dann quasi zu einem Relaunch, da immer mehr Menschen nach günstigem, energieeffizientem Wohnraum suchen und sich die Preise für klassische Immobilien einfach nicht mehr leisten können.

Heute gibt es viele verschiedene Arten von Mikrohäusern. Sie können individuell konstruiert werden, z. B. mit einem Rahmen aus geschweißten oder geschraubten Stahlprofilen. Durch die spezielle Konstruktion ist das Mikrohaus selbsttragend und kann daher ohne Probleme mit dem Tieflader transportiert und per Kran auch ohne Betonfundament aufgestellt werden. Sämtliche sichtbaren Teile des Rahmens werden hinter modernen Blechverblendungen oder mit folierten Glasblenden verbaut.

Zusätzlich ist es möglich, Mikrohäuser aus fertigen Elementen zu bauen, etwa in Form sogenannter Wohncontainer, die wiederum aus neuen oder gebrauchten Schiffscontainern bestehen und zum Wohnen entsprechend umgebaut werden.

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Aufbau und Ausstattung von Mikrohäusern

Anhand der individuell geplanten und vorgefertigten Mikrohäuser, die es heute von verschiedenen Herstellern zu kaufen gibt, möchten wir im Folgenden den Aufbau und typische Ausstattungsdetails eines Mikrohauses etwas näher beleuchten. 

Außenwände

Als Außenwände werden für Mikrohäuser meist Sandwichpaneele mit einer Gesamtstärke bis zu 200 mm verwendet. Vorteile, die für diese Verwendung sprechen, sind der hohe isolierende Faktor und die Möglichkeit, die komplette Elektro- und Sanitärinstallation versteckt zu verlegen.

Fenster und Türen

Das typische Mikrohaus ist an den Fronten mit einer Fixverglasung und jeweils einer Eingangs-/Terrassentür mit Oberlicht ausgestattet. Es ist jedoch auch möglich, an den Längsseiten Fenster oder Türen einzuplanen – hier sind den individuellen Wünschen größtenteils keine Grenzen gesetzt.

Zwischenwände

Im Inneren werden die Trennwände üblicherweise als Rigipswand inkl. Schiebetür ausgeführt. Auf Wunsch können auch die Seitenwände mit Rigips verkleidet werden. Durch eine mittige Anordnung des Nassbereichs kann eine Trennung von Schlaf- und Aufenthaltsbereich erreicht werden. WC und Bad lassen sich zusätzlich durch eine Innentür separieren. Diese Raumaufteilung ist jedoch nicht zwingend vorgegeben und kann individuell angepasst werden.

Heizung

Bei vielen modernen Mikrohäusern werden für optimale Raumtemperaturen Infrarotpaneele mit einer eigenen Steuerung je Raum eingesetzt. Die Infrarotpaneele sind wartungsfrei, wirbeln keinen Staub auf und sind aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit sehr stromsparend einsetzbar.

Fundament

Die meisten Mikrohäuser können als ebenerdiges Gebäude fundamentlos auf einem zuvor mit Rollierung oder Kredermaterial bearbeiteten Boden aufgestellt werden. Zur exakten Positionierung der Energieanschlüsse wird entweder ein Energierahmen empfohlen, oder das Haus wird auf modernen Schraubfundamenten aufgestellt. Solche Schraubfundamente können Bodenunebenheiten bis zu 40 cm ausgleichen, die sind damit auch ideal für Bauprojekte in Hanglagen geeignet. Wichtigster Vorteil der Schraubfundamentierung ist, dass die Trocknungszeiten wegfallen und somit ganzjährig Mikrohäuser gebaut und aufgestellt werden können.

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Mikrohäuser und ihre Vorteile

Mikrohäuser finden in Deutschland eine immer größere Verbreitung, teils aus Gründen knappen Wohnraums und entsprechend hoher Kosten, teils aber auch aus Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten. Für sie sprechen die hohe Energieeffizienz (Energiekosten oft unter 300 Euro pro Jahr), die schnelle Herstellung und der ebenso schnelle Aufbau, die große Flexibilität (das Haus lässt sich ohne großen Aufwand entfernen und an einem anderen Ort aufstellen), und natürlich der günstige Kaufpreis.

Kai

Written by Kai

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