Die Römer hatten bereits in der Antike den Vorteil erkannt, die steinernen Fußböden zu erwärmen, damit sie darauf barfuß laufen konnten. Sie entzündeten Feuer unterhalb der Marmorfußböden und ließen die erhitzte Luft durch die Rohrsysteme zirkulieren. Das Grundprinzip wird heute noch genutzt, damit größere Bodenflächen gleichmäßig und mit geringstem Energieaufwand beheizt werden können.
Fußbodenheizungen bieten heute zahlreiche Vorteile, beispielsweise für Allergiker oder in der Kombination mit Erneuerbaren Energien. Bei der Vielfalt an Bodenbelägen ist der Einsatz von Laminat und Parkett auf Fussbodenheizungen längst kein Hinderungsgrund mehr. Welche Bedeutung die verwendeten Materialien, Verlegesysteme und Verlegetechniken haben, möchten wir an dieser Stelle erläutern.
Welche Fußbodenheizung passt zu welcher Gebäudeart
Das Nasssystem bietet sich bei Neubauten an. Der Fußboden wird komplett neu aufgebaut und die Heizrohre werden im Estrichboden verlegt. Diese Bauart ist kostengünstig und garantiert eine jahrzehntelange, wertstabile Investition.
Bei einem Altbau oder einer Modernisierung wird in der Regel die Trockenverlegung bevorzugt, bei der die Heizrohre in die Dämmschicht unterhalb des Bodenbelags eingebracht werden. Das Nasssystem könnte sich bei einer Kernsanierung des Gebäudes lohnen. Im Fall einer einfacheren Modernisierung wären der Aufwand und somit die Kosten unverhältnismäßig hoch. Sofern bei einer Modernisierung für den Eigenbedarf nicht die Rendite im Vordergrund der Überlegungen steht, könnte die Umrüstung eine sinnvolle Alternative sein. Für diesen Fall könnte die Verlegung elektrisch betriebener Heizschlangen unterhalb des Bodenbelags als Option in Frage kommen.
Kunststoffrohre oder Kupferrohre – beide sind technisch ausgereift.
Die technischen Finessen werden gerne dem Handwerksbetrieb überlassen. Dennoch entscheiden nicht nur das Design, sondern auch die verwendeten Materialien und die Verlegetechniken über den Wohnkomfort. Argumente wie das Thema Korrosion bei Kupferleitungen oder Verschlammung bei Kunststoffrohren gehören aufgrund der verbesserten Materialien und der aktuellen DIN-Normen der Vergangenheit an. Stattdessen überwiegen die Preisvorteile aufgrund der leichteren Verlegung bei Kunststoffrohren oder die besseren Wärmeleitwerte bei Kupferleitungen.
Das Trägersystem entscheidet über gleichmäßige Wärmeverteilung
In der Praxis kommen heute so genannte Noppenplatten zum Einsatz, in die der Handwerker die Heizungsrohre reindrückt und somit stabilisiert. Darüber hinaus finden auch Trackersysteme Verwendung, in denen die Rohre geklammert werden. Beim Nasssystem kommen als Trägersystem auch Klemmschienen oder Stahlplatten zum Einsatz, in die die Rohre eingefädelt werden. Alle Systeme haben gemeinsam, dass sie neben der gleichmäßigen Wärmeverteilung für ausreichende Stabilität sorgen.
Bifilar, modular oder mäanderförmig – die richtige Verlegetechnik
Kleinere, selten genutzte Räume oder Schlafzimmer, die weniger beheizt werden müssen, bieten sich für die mäanderförmige Verlegung in parallelen Bahnen mit 180 Grad-Schleifen an. Für größere Wohnräume spricht die bifilare Verlegetechnik, bei der die Heizrohre spiralförmig von außen nach innen verlegt werden und sich eine gleichmäßigere Wärmeverteilung ergibt. Mit der modularen Hybridlösung werden die Vorteile beider Techniken in Räumen kombiniert, in denen die Flächen an den kälteren Außenwänden im Winter stärker gewärmt werden müssen.
Welche Fähigkeiten besitzen Bodenbeläge
Neben der wichtigen Frage des Designs sollte das Augenmerk auf der Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags liegen. Lassen Sie sich vom Fachbetrieb Ihres Vertrauens die für Sie passende Lösung präsentieren. Natursteine und Keramikfliesen leiten Wärme sehr gut und speichern diese. Inzwischen verfügen auch immer mehr Parkettböden wie Eiche und Nussbaum oder Teakholz sehr gute Wärmeleitfähigkeiten.
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