Lüften und Ventilatoren, was hilft gegen Schimmel

Deckenventilator
Foto: bjjohnson714 via Twenty20

Mit unserer modernen Wohnkultur wird Schimmel zu einem immer größeren Problem. Viele kennen das Thema, wenn sich in Ecken Schimmel bildet, oder man feststellt, dass hinter einem Schrank ein riesiger, mit Schimmel befallener Bereich ist. Wenn die Konzentration der Schimmelsporen zu hoch ist, kann dies ernste Folgen für die Gesundheit haben. Gerade für Kinder und ältere Menschen mit einer Atemwegserkrankung ist dies gefährlich. Aber auch junge gesunde Bewohner klagen dann meist über Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Größtenteils ist eine aufwendige Entfernung des Schimmels und die anschließende Sanierung der Wohnung der einzige Weg. Aber woher kommt der Schimmel?

Früher war ein Schimmelbefall im Haus kein großes Thema. Er kam schlicht nicht vor und das hatte vor allem etwas damit zu tun, wie früher Häuser gebaut wurden. Frühere Gebäude waren wegen der technischen Möglichkeiten weitaus undichter als heutige. Fenster waren undicht eingebaut und die Dächer überwiegend als Kaltdach konzipiert, um die Feuchtigkeit abzuführen. In den älteren Häusern fand also ein ständiger Luftwechsel statt, der die Luftfeuchtigkeit zuverlässig abführte. 

Erste Probleme verursachte dann schon der Einbau moderner Fenster, die weitaus dichter waren und dafür sorgten, dass die Feuchtigkeit nicht mehr so einfach entweichen konnte. Die Feuchtigkeit staute sich in den Räumen. Wir selbst tragen jedoch einen großen Teil zur Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnräumen bei. Wenn wir schwitzen, kochen, duschen oder die Wäsche in der Wohnung aufhängen, steigt die Luftfeuchtigkeit immer weiter an. Trifft diese warme und feuchte Luft auf kalte Stellen, kondensiert die Feuchtigkeit an den kalten Oberflächen, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit tragen kann und es entstehen Wassertropfen auf diesen Stellen. Perfekte Bedingungen, damit Schimmel sprießen kann.

Richtiges Lüften

Moderne Häuser werden als Energiesparhäuser konzipiert und gebaut. Sie sind so geplant, dass sie möglichst keine Wärme nach außen hin abstrahlen, um so effizient heizen zu können. Dies erreicht man, indem man diese Häuser mit einer luftdichten Außenhülle verpackt. Die gesamte Luftfeuchtigkeit, die also in die Wohnung eingebracht wird, hat überhaupt keine Chance zu entweichen und legt sich auf den Innenwänden ab. Die wichtigste Maßnahme dafür ist das richtige Lüften.

Sinnvoll ist hier das Stoßlüften, dabei wird über einen kurzen Zeitraum das Fenster breit aufgemacht, die Türen in der Wohnung geöffnet und wenn möglich sogar ein gegenüberliegendes Fenster weit aufgemacht, damit die Luft optimal umgewälzt werden kann. Die Dauer des Stoßlüftens ist abhängig von der Außentemperatur. Ist die Luft kälter, muss nicht so lange gelüftet werden, im Sommer dagegen bis zu 30 Minuten. Die kalte trockene Luft strömt ein und die warme feuchte Luft wird herausgetragen. Auf dauernd gekippte Fenster sollte im Winter dringend verzichtet werden, da hier die Heizkosten massiv steigen und der Sinn eines Energiesparhauses komplett auf den Kopf gestellt wird.

Lüften mit Ventilatoren

Eine weitere moderne Lösung in Energiesparhäusern ist die Unterstützung mit Ventilatoren. Vor allem in Passivhäusern übernimmt das Lüften die Technik. Eingebaute Ventilatoren blasen durchgehend frische Luft in die Zimmer und saugen vorwiegend feuchte und verbrauchte Luft aus Küche und Bad ab. Die Technik geht so weit, dass die Fenster der Wohnung stets geschlossen bleiben können. Wärmetauscher entziehen der abgeführten Luft die Wärme und geben sie an die Frischluft weiter. Wir kennen solche Ventilatoren vor allem in Badezimmern ohne Fenster. Badezimmer sind besonders feuchte Räume und wenn die feuchte Luft nicht durch das Fenster entweichen kann, muss diese Luft möglichst abgesaugt werden. Aber abseits dieser kompletten Lösung, bei der die Gesamtluft der Wohnung ständig umgewälzt wird, können auch herkömmliche Ventilatoren helfen, das Raumklima gesund zu halten. Richtig aufgestellte Hausventilatoren können die Luft im Winter aus feuchten Räumen blasen und zum geöffneten Fenster führen. Dabei ist der richtige Einsatz wichtig, sonst können solche Ventilatoren den Schimmel sogar begünstigen. 

Lassen Sie in einem feuchten Raum bei geschlossenen Türen einen Ventilator laufen, verwirbeln Sie die feuchte Luft. Sie gelangt noch schneller an kalte Stellen und kann kondensieren. Die Schimmelbildung wird so begünstigt. Im Sommer ist das Gegenteil der Fall, dann sind die Wohnungen meist kälter als die Außentemperatur und die Luft sollte nicht mit der Außenluft getauscht werden, da nun warme feuchte Luft in unsere kältere Wohnung geführt wird und sich so im Sommer Schimmel bildet.

Ein gezielter Einsatz von Ventilatoren kann also die Luftqualität und den Austausch der Luft fördern und im Sommer bei geschlossenen Fenstern durch die Bewegung der Luft zu ein wenig Kühlung beitragen. Die richtige Anwendung ist gerade bei selbst aufgestellten Hausventilatoren notwendig. Moderne Komplettsysteme sind sogar so konzipiert, dass nicht mehr gelüftet werden muss.

Kai

Written by Kai

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