Parkett abschleifen – aber wie?
Parkett ist zwar ein sehr robuster Bodenbelag, trotzdem bleibt es nicht aus, dass mit der Zeit Laufspuren, Kratzer oder Flecken, die sich nicht abwischen lassen, entstehen. Der Boden sieht dann einfach nicht mehr schön aus. Zum Beispiel wenn Sie ein älteres Haus kaufen und nicht bauen. Bevor man jetzt meint, einen neuen Parkettboden kaufen zu müssen, sollte über das Abschleifen nachgedacht werden. Dies lässt sich bei jedem Parkett mehrfach wiederholen. Hier erfahren Sie, was Sie beim Abschleifen von Parkettböden beachten sollten.
Werkzeuge und Materialien für das Abschleifen des Parketts
Für das Abschleifen von Parkettböden benötigen Sie natürlich passende Werkzeuge und die richtigen Materialien. Zuallererst benötigen Sie einen Walzenschleifer für die Flächen und eine Tellerschleifmaschine für Ecken und Ränder. Die meisten Baumärkte haben einen Verleih für entsprechende Maschinen. Zusätzlich benötigen Sie die passenden Schleifmittel in den Körnungsstufen 40, 60 und 100.
Um das Parkett nach dem eigentlichen Abschleifen reparieren und wieder versiegeln zu können, benötigen Sie Parkettlack und die dazu passende Grundierung. Es ist auch empfehlenswert, Fugenkitt und Fugendichtstoff für Parkett zu kaufen. Ansonsten brauchen Sie nur noch einen Lackroller, einen Besen, einen Staubsauger und Werkzeug, mit dem Sie die Sockelleisten entfernen und später wieder montieren können.
Parkett abschleifen
Vor dem Abschleifen räumen Sie den Raum komplett leer und entfernen die Fußleisten. Nun erfolgt der erste Schleifvorgang, den Sie mit dem Schleifmittel mit Körnung 40 durchführen. Schalten Sie dafür den Walzenschleifer ein und schieben Sie ihn langsam und gleichmäßig vor sich her. Die Schleifwalze sollten Sie erst absenken, wenn Sie in Bewegung sind. Ebenso sollten Sie die Schleifwalze am Ende der Schleifbahn aus der Bewegung heraus anheben. So vermeiden Sie deutlich sichtbare Ansätze.
Die Schleifmaschine führen Sie diagonal zur Holzmaserung. Bleiben Sie dabei nie stehen, sonst schleifen Sie unschöne Vertiefungen in das Parkett. Haben Sie den Parkettlack entfernt, wiederholen Sie den Vorgang noch einmal mit dem 80er und danach mit dem 100er Schleifmittel.
An den Rändern verfahren Sie genau so, allerdings mit dem kleineren Tellerschleifer. Hier ist besonders darauf zu achten, einen sauberen Übergang zu der bereits abgeschliffenen Fläche hinzubekommen. Für die Ecken und den Bereich unter den Heizkörpern nutzen sie die passenden Aufsätze für die Maschine. Anschließend sollten Sie das Parkett fegen, saugen und idealerweise feucht abwischen.
Wie Sie sehen, ist insbesondere der Schleifvorgang sehr aufwendig und ohne Erfahrung können schnell unschöne Stellen auf Ihrem Parkett entstehen. Wenn Sie Zweifel daran haben, das Parkett gut selbst abschleifen zu können, können Sie sich auch nach professioneller Hilfe fürs Parkett abschleifen in Ihrer Umgebung umsehen und Angebote einholen.
Risse reparieren und Fugen verschließen
Es kann immer sein, dass sich im Holz Risse oder Fugen gebildet haben. Diese können Sie mit entsprechenden Fugenlösungen verschließen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Masse, welche Sie mit dem angefallenen Schleifstaub vermischen und mit einem Spachtel auf den jeweiligen Stellen verteilen.
Parkett versiegeln
Der sorgfältig abgeschliffene und gereinigte Parkettboden muss nun natürlich versiegelt werden. Das tun Sie, indem Sie zunächst eine Schicht Grundierung auftragen. Am Rand empfiehlt sich ein Pinsel, für die Flächen verwenden sie eine möglichst breite Lackrolle. Der Grundierungsvorgang sollte nass in nass erfolgen, um keine sichtbaren Ränder zu produzieren. Waschen Sie die Rolle anschließend gründlich aus.
Ist die Grundierung getrocknet, können Sie mit dem Auftragen des Parkettlacks beginnen. Hier arbeiten Sie ebenfalls nass in nass. Achten Sie darauf, immer von der Lichtquelle weg zu arbeiten, da Sie dadurch eventuelle Fehlstellen sofort erkennen und ausbessern können. Achten Sie auch stets darauf, dass der Lack keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da es sonst zu Blasenbildung kommen kann.
Ist die erste Schicht trocken, nehmen Sie mit einem Schleifmittel mit 120er Körnung einen Zwischenschliff vor, um den Lack etwas anzurauen. Nun reinigen Sie den Boden wieder gründlich und tragen eine zweite Lackschicht auf. Wenn Sie wollen, können Sie auch noch eine dritte Schicht auftragen. Lassen Sie den Lack anschließend mindestens 24 Stunden trocknen und aushärten. Um ein ideales Ergebnis zu erzielen, sollten Sie den Boden innerhalb der ersten zwei Wochen so wenig wie möglich belasten.