Alte Möbel restaurieren: so gelingt es
In so manchem Keller oder auf dem Dachboden lassen sich wahre Schätze entdecken: alte Möbel von ganz besonderem Charme. Auch Flohmärkte und Haushaltsauflösungen sind echte Fundgruben für Möbel, die wirkliche Schmuckstücke sein können. Zumeist befinden sich solche Stücke allerdings in keinem besonders guten Zustand. Bei kostbaren, antiken Möbeln lohnt es sich, sie einem Restaurator zur Aufarbeitung zu überlassen.
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Doch es gibt darüber hinaus alte Möbel, die keinen großen materiellen Wert darstellen, jedoch in aufgearbeitetem Zustand eine echte Bereicherung für das Ambiente einer Wohnung darstellen können. Manche Möbel haben auch einen ideellen Wert wie etwa der Ohrensessel oder die Kommode der Großmutter, die man schon als Kind geliebt hat. Alte Möbel sind häufig aus massivem, echten Holz und handwerklich perfekt gearbeitet, sodass sich die Überlegung lohnt, hier etwas Zeit, Geld und Mühe zu investieren, um ein Unikat zu erhalten, das die Wohnungseinrichtung aufwertet. In Kenntnis der geeigneten Schritte gelingt ein solches Vorhaben selbst Anfängern auf dem Gebiet der Möbelrestauration.
Optimale Vorbereitung der Restaurierungsarbeiten
Zu den wichtigsten Schritten bei der Restauration alter Möbel gehört eine gute Vorbereitung. Um den Arbeitsprozess systematisch ausführen zu können und dabei den Überblick zu behalten, sollte man sich eine Liste mit allen notwendigen Werkzeugen und Materialien erstellen. Für Anfänger ist es hilfreich, außerdem schriftlich den Ablauf aller notwendigen Arbeitsschritte in ihrer richtigen Reihenfolge festzuhalten. Die Liste kann dann später Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, ein Foto des Möbelstücks zu machen. Dies kann hilfreich sein, wenn man das Möbel später wieder zusammenbauen muss, denn so hat man einen Anhaltspunkt, welches Teil an welcher Stelle platziert werden muss.
Funktionalität der Möbel wiederherstellen als erster Schritt
Alte Möbel zeigen häufig eine eingeschränkte Funktionalität. Deshalb sollte man zunächst testen, ob das zu restaurierende Möbelstück voll funktionsfähig ist oder eventuell repariert werden muss. So werden beispielsweise Beschläge oder Scharniere hier auf ihre tadellose Funktion hin überprüft. Hängende Türen oder schwergängige Schubladen können durch die Bearbeitung oder das Ersetzen der Scharniere gerichtet werden. Risse im Leim lassen Verbindungen unstabil werden. Deshalb sollten Risse auf jeden Fall geleimt werden und in offene Fugen passende Hölzer beziehungsweise Furniere eingesetzt werden, um die Fugen zu schließen. Hier sollten exakt die Holzarten mit der gleichen Maserung eingearbeitet werden, die auch das Möbel aufweist.
Bearbeitung der Oberfläche: Entfernen von Lack- und Farbschichten
Wenn alle Funktionen des Möbelstücks wieder gegeben sind und es seine ursprüngliche Stabilität zeigt, kann mit der Bearbeitung der Oberfläche begonnen werden. Um die eigentliche, natürliche Holzstruktur wieder sichtbar werden zu lassen, müssen zunächst vorhandene Lack- oder Farbschichten entfernt werden. Für diesen Arbeitsschritt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. So kann man Lack und Farbe entweder chemisch mit Abbeizer entfernen oder aber mechanisch durch Abschleifen. Zeigt das Möbelstück neben glatten Flächen auch Verzierungen, sollte man beim Schleifen allerdings sehr vorsichtig zu Werke gehen, um diese nicht irreparabel zu beschädigen. Beschläge aus Metall sollten bei beiden Methoden zuvor abgeschraubt werden.
Abschließende Behandlung der Oberflächen
Sind alle alten Schichten entfernt, muss die Oberfläche in einem letzten Arbeitsschritt einer Behandlung unterzogen worden, um die Flächen zu schützen. Hierzu stehen ebenfalls mehrere Methoden der Bearbeitung zur Auswahl. So kann das Möbelstück ganz nach den individuellen Vorlieben des Besitzers gewachst, geölt, mit einer Lasur versehen oder einer neuen Farbe lackiert werden.
Soll ein Möbel beispielsweise eine neue Farbe erhalten, so sind dazu mehrere Schritte notwendig. Zunächst wird eine Schicht Grundierung aufgetragen. Ist diese getrocknet, kommt eine Schicht Voranstrich hinzu. Diese muss ebenfalls trocken sein, bevor der abschließende Deckanstrich aufgetragen werden kann. Es stehen hierzu unterschiedliche Produkte zur Auswahl, die das Ausgangsmaterial berücksichtigen. Abhängig davon, ob die Oberfläche des Holzes matt oder glänzend aussehen soll, gibt es hier ebenfalls verschiedene Produkte, mit denen man diese Effekte erzielt.